Pelziger Horror trifft auf Krimi und Trickfilm

Am Filmabend „kurz und knapp“ genossen am Freitag die Gäste 13 Filme in der Rhybadi „Uferlos“ in Stein am Rhein. Von Hermann-Luc Hardmeier.

Es war die perfekte Kulisse für einen sommerlichen Openair-Filmabend. Die grosse Leinwand thronte auf der Wiese zwischen den Bäumen, die sich sinnlich zur Seite neigten. Im Hintergrund floss der Rhein verträumt Richtung Schafhausen vorbei. Die Gäste sassen an den Tischen im Restaurant, auf blauen Decken in der Wiese oder auf einem Sofa aus Paletten mit bequemen Kissen. Einige Kinder hatten den Pingpong-Tisch erobert und sahen von dort aus die cineastischen Leckerbissen, welche das Kurz-und-knapp-Team für die Besucher vorbereitet hatten. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Mit Bier, Limonade und Mojito stimmten sich die einen ein, andere verzerrten freudig einen Wurst-Käse-Salat. „Es ist wunderbar, an einem Sommerabend Filme am Rhein zu geniessen“, freute sich Organisator Michael Burtscher. „Wir waren in unsere Spitzenzeiten in acht Städten und wollten aus der Routine ausbrechen. Outdoor im Wettstreit mit dem Wetter gab uns den nötigen Thrill, um wieder Energie zu tanken.“ Die dreizehn Filme dauerten zwischen 1.5 und 18 Minuten und hätten unterschiedlicher nicht sein können. Es begann mit einem pelzigen Horrofilm, bei welchem eine Gruppe von fanatischen Tierschützern den Massenselbstmord der Lemminge verhindern wollte. Gefolgt von einer kleinen Streetparade der digitalen Pappfiguren, die eine wilde Party feierten. Ein Dokumentarfilm beleuchtete den Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken in Nordirland, anhand eines provokativen gigantischen Feuerwerks. Mit einem Trickfilm wurde erklärt, wie man im Internet jede Diskussion in den Kommentarfeldern gewinnt und zwei weltumspannende Königreiche wurden vorgestellt, die das Konzept der Nation nicht nur auf den Kopf stellten, sondern gleichzeitig auch beseitigten. Einer der genialsten Filme des Abends war sicherlich jener von den zwei Teenagern Joshua Schweizer und Damien Hauser. Sie hatten sich einen Philip Maloney-Krimi vorgeknöpft und das Hörspiel im Sin-City-Style kräftig aufgemöbelt. Fazit: Ein toller Abend mit vielen Überraschungen.

Von Hermann-Luc Hardmeier. Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am 22. Juli 2019.