Die besten Bretter der Stadt

Von Hermann-Luc Hardmeier: Beim Snowboardverkauf ist der Trendshop „Work 4 Donuts“ den Warenhäusern um eine Nasenlänge voraus.

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Bild: Das „Work 4 Donuts“-Team vor ihrem Geschäft. Foto: Hermann-Luc Hardmeier. Bericht: Hermann-Luc Hardmeier.

Wer in Schaffhausen ein fetziges Skateboard oder ein schnelles gestyltes Snowboard sucht, beginnt seinen Einkaufsbummel oft im „Work 4 Donuts“ am Posthof 7. Claudio Biedermann und sein vierköpfiges Team haben sich auf diese Trendsparte spezialisiert und bieten einiges mehr als nur die bunt bemalten Bretter. Auch Bekleidung von der Skatermütze bis zu den Baggyjeans, von Surferbadehose bis Snowboardschuhe. Alles ist da. „Wir haben eine spezielle Sektion nur für Frauen und vertreiben einige Marken wie Nikita und Atikin exklusiv in der ganzen Schweiz“, erklärt Claudio Biedermann.

Gemächlicher Aufstieg

Begonnen hat die Geschichte des Work 4 Donuts ganz unspektakulär. 1993 hat Biedermann in der Neustadt 9 einen Shop namens „SnowSkate“ eröffnet. Die Idee war, ein Geschäft zu gründen, in welchem die Boarder und Skater einkaufen können. Sie sollten dort seriös und kompetent für ihre Bedürfnisse beraten werden und nicht durch anderen Schnickschnack wie Skibekleidung oder Rodelschlitten – wie in Winterabteilungen von Warenhäusern – gestört werden. 1994 gründete Biedermann im selben Verkaufslokal den „Work 4 Donuts“. Das tägliche Frühstück mit Kaffee und Donut scheint in bei der Namensgebung inspiriert zu haben. Sieben Jahre später zog der Shop um in den Posthof 7. Anfangs teilte sich der Shop das Lokal mit dem CD-Laden „P.I.G. Records“. Als dieser auszog, breitete sich der Donutfreak auf drei Stockwerke aus. „Mittlerweile führen wir nicht nur die gesamte Ausrüstung für Snowboarder und Skater, sondern unser Sortiment orientiert sich auch am Lifestyle der Szene“, erklärt Claudio Biedermann. An internationalen Messen in München und Barceolona orientiert er sich über die neusten Trends. Somit kann er Fashion, Streetware aber auch Rucksäcke und Accessoires anbieten, welche die Herzen der Kunden höher schlagen lassen.

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Bild: Der Geschäftsinhaber in seinem Reich. Foto: Hermann-Luc Hardmeier. Bericht: Hermann-Luc Hardmeier.

Konkurrenz zu Warenhäuser

Mit diesem Geschäftsmodell – besonders bezüglich Snowboards – begibt sich der „Work 4 Donuts“ in direkte Konkurrenz mit grossen Warenhäusern. Jene verfügen ebenfalls über grosse Winterabteilungen mit Snowboards und passender Kleidung dazu. Doch Claudio Biedermann winkt ab: „Wir sehen andere Snowboardanbieter der Region nur begrenzt als Konkurrenten. Dies darum, weil wir uns nicht an ihnen orientieren.“ Er erklärt, dass der „Work 4 Donuts“ viel individueller spezialisiert auf die Szene sei, als einer der „Grossen“. „Wir machen unseren Einkauf gezielt für unsere Kundschaft in der Region, und werden nicht von einem Zentrallager mit Ware eingedeckt.“ Anders sieht dies jedoch Elle Steinbrecher vom Manor: „Natürlich sind Läden wie der Work 4 Donuts Konkurrenten, doch Konkurrenz belebt das Geschäft.“ Sie erklärt weiter, dass der Manor keineswegs unbedacht von Zentrallagern beliefert wird: „Das ist falsch. Wir machen den Einkauf aufgrund der Erfahrungen in der Region. Und: Wir messen uns in jeder Abteilung mit den Fachspezialisten. Das ist unsere Herausforderung.“ Trotz solcher Aussagen lässt sich Claudio Biedermann nicht aus der Ruhe bringen. Er hat seine Stammkundschaft und ist seiner Meinung nach bei Fans der Szene eindeutig gefragter als Warenhäuser. „Unsere Geschäfte laufen erfolgreich“, so Biedermann. „Der einzig wirkliche Nachteil des „Work 4 Donuts“ liegt darin, dass wir nicht direkt an einem Skigebiet liegen und unsere Kunden vor Ort beliefern können.“

Von Hermann-Luc Hardmeier. Erschienen in der Zeitung Schaffhauser Nachrichten im Juli 2008.

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Bild: Das Team und ihre Boards. Foto: Hermann-Luc Hardmeier. Bericht: Hermann-Luc Hardmeier.