Jamaikaklänge vom König der Gemütlichkeit

Von Hermann-Luc Hardmeier. Der Reggaemusiker Elijah sorgte am Samstagabend im gut gefüllten TapTab für gute Laune Knapp 200 Gäste besuchten den Anlass. Der Reporter Hermann-Luch Hardmeier hat für die Zeitung Schaffhauser Nachrichten darüber ein Konzert-Review geschrieben.

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Bild: Elijah verabschiedet sich mit seiner Band von den Besuchern. Foto: Hermann-Luc Hardmeier, Bericht: Hermann-Luc Hardmeier.

«Reggae ist einfach die gemütlichste Musik dieser Welt», freute sich eine Besucherin des TapTab, als das Konzert begann. Bereits bei den ersten Klängen von Elijah wurde entspannt getanzt und gefeiert. Das Lokal war an diesem Samstag nicht ausverkauft,
aber gut gefüllt. Elijah gilt neben dem Musiker Phenomden in der Schweizer
Reggaeszene als eines der grossen Talente und hatte neben Schaffhauser
Gästen auch Besucher aus Basel und Bern angezogen.

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Bild: Zitat von Elijah nach dem Konzert. Bericht: Hermann-Luc Hardmeier

Er spielte an diesem Abend seine Hits und die Tunes seines neuen Albums «Eat Ripe Fruit». Sinngemäss bedeutet der Titel: «Ein geduldiger Mann isst die Frucht zur richtigen Zeit».

Elia Salomon, wie Elijah mit bürgerlichem Namen heisst, verfügt über eine ganze Lastwagenladung von Geduld. Obwohl er schon über sieben Jahre Musik
macht, ist das erst sein zweites Album nach dem Erfolgsdebüt «Beweg di». Er
verbringt seine Zeit lieber auf den Bühnen als im Aufnahmestudio: Er
spielte an grossen Open Airs und erhielt die Auszeichnung als bester Newcomer
Europas. Trotzdem ist er nicht abgehoben. «Mir ist es egal, ob ich vor
fünf oder fünftausend Leuten spiele. Wenn ich die Zuhörer berühren kann,
dann bin ich glücklich», antwortete er nach dem Konzert auf die Frage, ob
das TapTab für seine Verhältnisse nicht ein wenig klein sei. Elijah machte mit seiner fünfköpfigen Band und der Backgroundsängerin über zwei Stunden Livemusik vom
Feinsten. Er versprühte Energie und Fröhlichkeit, sang vor allem auf Englisch
und auf Schweizerdeutsch und brachte den Sommer noch einmal zurück
in die Munotstadt. Es groovte, knackte, zischte und hämmerte. Die
Musik riss die Leute mit. Im Publikum gab es kaum jemanden, der nicht seine
Beine im Takt bewegte. Elijah griff immer wieder zur Akustikgitarre und einmal
sogar zu einer Querflöte. Bei einem Lied wurde das Licht ganz düster gedimmt,
und die Besucher zückten ihre Feuerzeuge. Elijah sorgte für gute Laune, und die Gäste lobten ihn als «verchillt» und «König der Gemütlichkeit». In der Mitte des Konzerts hätte er
allerdings noch etwas explosiver sein können. Wer Elijahs alte Songs kennt, weiss, dass er auch anders kann. Das wilde Element steuerte sodann ein Gastsänger bei: Unter den Besuchern befand sich der Dubby-Conquerors-Bassist Luca Bochicchio alias Sänger De Luca, der spontan die Bühne enterte und mit Elijah zusammen einen Song zum Besten gab.

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Bild: Die Setliste von Elijah vom Samstagabend im TapTab mit einigen handschriftlichen Ergänzungen. Foto: Hermann-Luc Hardmeier. Bericht: Hermann-Luc Hardmeier.

Inhaltlich ging es bei Elijah um verschiedene Themen: Neben der Aufforderung,
das Leben zu geniessen und zu tanzen, sprach sich Elijah auch gegen den Konsumwahn der Gesellschaft aus und im Song «s Gras muess cho» für die Legalisierung von Cannabis. Nach mehreren Zugaben startete sodann die Afterparty mit dem Soundsystem «Real Rock Sound». «Ich fand das Konzert super», lobte Organisator Christoph Götsch den Auftritt, und auch Elijah war zufrieden. Er verabschiedete sich mit den Worten: «Schaffhausen, wir sehen uns bald wieder!»

Von Hermann-Luc Hardmeier, Erschienen in der Zeitung Schaffhauser Nachrichten am 29.9.2014.