Zaubershow mit Tricks und Humor

Von Hermann-Luc Hardmeier: Er gilt als der David Copperfield von Schaffhausen. Loris Brütsch beeindruckte in Thayngen 300 Gäste mit seinem Abendprogramm. Ein Zeitungsbericht von Hermann-Luc Hardmeier.

Loris Brütsch

Bild: Lori Brütsch aka „Lorios“ mit seinen treuen Begleitern: Die Zauberkarten. (Foto: Hermann-Luc Hardmeier, Bericht: Hermann-Luc Hardmeier)

Dunkles Licht, viel Nebel, mysteriöse Musik und ein Bett steht mitten auf der Bühne. Die knapp 300 Zuschauer im proppenvollen Reckensaal in Thayngen wurden im Unklaren gelassen, was sie in den kommenden zwei Stunden erwarten würde. Zwei Assistenten spannten ein lilafarbenes Tuch vor dem Bett auf und mit einem lauten Knall wurde es fallen gelassen. Unter kräftigem Applaus erschien der Zauberer „Lorios“ und eröffnete seine Show.

Zehn Jahre Erfahrung

Der 20-jährige Loris Brütsch, wie der Illusionist mit echtem Namen heisst, kommt aus Buchthalen in Schaffhausen. Vor knapp zehn Jahren besuchte er mit seinen Eltern im Hallenstadion eine Aufführung von David Copperfield. Und da geschah es: Die Zauberei hatte ihn in den Bann gezogen und liess ihn nicht mehr los. Auf die Weihnacht wünschte er sich einen Zauberkasten, später kamen Bücher dazu und er wurde von einem Mentor gecoacht. „Ich liebe es, wenn die Zuschauer darüber rätseln, wie ein Trick funktionieren könnte“, erklärt Loris Brütsch, was ihm an der Zauberei gefällt. Der Magier arbeitet gerne mit den Händen. Im echten Leben ist er Sanitär und es wäre für ihn ein Traum, einmal von der Zauberkunst leben zu können. „Ich wünsche mir, eines Tages eine Europatournee machen zu können und vielleicht habe ich irgendwann ja eine Zaubershow in Las Vegas.“

Tricks und Humor gemischt

„Ich brauche nun einen Freiwilligen, den ich an einem brennenden Seil an der Bühne aufhängen kann. Er wird dabei mit einer Zwangsjacke gefesselt sein“, sagte Lorios im Reckensaal und einigen Gästen lief der kalte Angstschweiss den Rücken hinunter. Er lachte daraufhin breit und erklärte, dass dies nur ein Scherz gewesen war. Ein spürbarer Erleichterungsseufzer ging durch den Reckensaal. In der Aufführung des Täuschungskünstlers hatte Humor einen wichtigen Platz. Einmal tat er so, als müssten ihm zwei Freiwillige dabei assistieren, wie er sich aus seinen angelegten Handschellen befreien müsste. Er machte sich einen Spass daraus, ihnen immer wieder auf die Schulter zu klopfen. Dabei hatte er, ohne dass die zwei es merkten, längst die Handschellen aus und sodann wieder angezogen. Er versenkte scheinbar das iPhone eines Besuchers in einer Schüssel voll Wasser und auch eine kleine Panne mit einer Filmkamera konnte er humorvoll entschärfen.

Hypnose und Zaubertricks

Bei der Zaubershow namens „Mysticum“ gab es viel zu sehen: Kartentricks, eine schwebende Rose aus Papier, Geld wurde aus der Luft gepflückt und die Assistentin verschwand plötzlich und tauchte in einer verschlossenen Kiste wieder auf. Doch auch einige parapsychologischen Elemente durften nicht fehlen. Lorios konnte beispielsweise via Gedankenübertragung die Assistentin erraten lassen, welche Gegenstände von Besuchern er gerade in der Hand hielt.

Viel Training

Der Zauberer hatte am Samstagabend eine perfekte Show geliefert, die faszinierte. Vieles sah dabei viel einfacher aus, als es war. An der Aufführung wirkten 20 Helfer mit und Lorios hat eine ganze Woche intensiv geprobt. Die Hauptprobe alleine nahm den ganzen Freitag bis um ein Uhr morgens in Anspruch. „Beim Zaubern ist alles eine Frage des Timings“, sagt er. Nur wenn jede Handbewegung zeitgenau und präzise ist, könnten die Tricks gelingen. Doch der grosse Aufwand hat sich gelohnt. Mit lautem Applaus bedankten sich die Gäste bei Lorios, der für einen Abend Magie und Faszination nach Thayngen gebracht hatte.

Von Hermann-Luc Hardmeier, Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten am 10. November 2014).