„Zum Glück wurde ich nach dem Sturz nicht gefilmt!“

Der ehemalige UNITED-Lernende hat an den Olympischen Spielen in Sotschi teilgenommen und danach seine Karriere beendet. Im Interview verrät er, was genau dahintersteckt und was er für Zukunftspläne hat. Das Interview führte Luc Hardmeier.

hermann+luc+hardmeier

Bild: Der ehemalige Olympiateilnehmer im Boardercross: Marvin James. (Foto: www.swiss-ski.ch, Bericht: Luc Hardmeier)

Luc Hardmeier: Hättest du jemals damit gerechnet, dass du an die Olympia teilnehmen wirst?

Marvin James: Anfangs nicht, weil ich diesen Sport wirklich nur zum Spass betrieben habe. Doch als ich mich dann entschied, diesen Sport professionell auszuüben, war für mich ganz klar: ICH WILL AN DIE OLYMPISCHEN SPIELE.

Luc Hardmeier: Das Rennen an Olympia begann vielversprechend, dann wurdest du bei einem Sprung touchiert und bist ausgeschieden. War das aus deiner Sicht etwas, womit man rechnen muss?

Marvin James: Auf jeden Fall. Aber es war hart für mich, gerade so auszuscheiden. Zum Glück wurde ich nach dem Sturz nicht gefilmt. Ich war ziemlich sauer. Ich habe meine Ausrüstung in der Gegend herumgeschossen und mehrmals meinen Kopf in den Schnee gedonnert.

Luc Hardmeier: Hat dir das System der United School of Sports geholfen, deinen Sport auszuüben?

Marvin James: Das Konzept der United School of Sports ist hervorragend zur Förderung junger Sporttalente. Ich würde diesen Weg wieder wählen.

Luc Hardmeier: Nach Olympia hast du dein Karriereende verkündet. Was waren die Gründe?

Marvin James: Hauptsächlich war es eine Frage des Geldes. Irgendwann ging es einfach nicht mehr. Aber ich konnte auf einem Höhepunkt meiner Kariere aufhören und darauf bin ich ziemlich stolz. Ich blicke auf wundervolle Jahre zurück.

Luc Hardmeier: Du warst Olympiateilnehmer und erst 24 Jahre alt. Viele haben gedacht, jetzt startet Marvin so richtig durch. Wofür wirst du deine Energie in Sport, Beruf und Freizeit zukünftig verwenden?

Marvin James: Gerade habe ich mit dem Bachelor Studiengang Betriebsökonomie begonnen. Ich würde gerne meinen zukünftigen Job mit der Sportwelt verbinden. Vielleicht als Manager. Denn der Sport geniesst bei mir nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert.

Von Luc Hardmeier, Erschienen in der Zeitschrift „am Puls“ im November 2014