Abschied der Schaffhauser Ska-Legenden

Von Hermann-Luc Hardmeier. Am fetzigen Abschlusskonzert zeigte die Formation „Pete Bamboo“ noch einmal ihr Können. Die Schaffhauser Ska-Legenden begeisterten einmal mehr das Publikum.

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Bild: Pete Bamboo verabschieden sich. (Foto: Hermann-Luc Hardmeier, Bericht: Hermann-Luc Hardmeier)

„Unglaublich! Wow!“, freute sich Sänger Sebastian Pfister. Die Band „Pete Bamboo“ hatte soeben ihren zweiten Song gespielt und das TapTab war bereits am Ausflippen. Der Club war am Freitagabend ausverkauft und proppenvoll. Der Schweiss tropfte von der Decke, die Dezibel-Anzeige glühte und die Musiker liefen zur Höchstform auf. Das Abschlusskonzert der Schaffhauser Ska-Punk-Formation hatte neben der Partymeute auch viele Ska-Fans der ersten Stunde und Ex-Schaffhauser angelockt. 14 Jahre lang haben die Bamboos die hiesige Musikszene mit frischen Offbeat-Klängen versorpetegt. Gitarrist Aio Häberli sprach sogar von 15. Egal wie lange es ist und welche Zählmethode man anwendet, man war sich einig: Es war eine lange Zeit. Über 70 Songs sind dabei entstanden und drei Alben sind erschienen: Die Ohren wurden mit dem Ska des Albums «Welcome», dem Rocksteady-Punk von «Fasten Your Seatbelt» und dem Offbeat-Swing von «Burns Like Onions» verwöhnt.

Wie die „Blues Brothers“

Die Bandmitglieder sind mittlerweile nicht nur in der ganzen Schweiz, sondern sogar in der ganzen Welt verstreut. Nicht nur Zürich, Schaffhausen und Lausanne, sondern auch USA und Kanada stehen auf den Briefkästen der Musiker. „Wir müssen die Band wieder zusammenbringen“, forderten die zwei „Brüder“ Jake und Elwood damals im Film „The Blues Brothers“ und genau diesen Plan verfolgten auch die Pete Bamboos. Für ein letztes Abschlusskonzert nahmen noch einmal alle den Weg auf sich. „Uns verbindet die Freundschaft und die Musik. Es ist grossartig, dass wir das hier zeigen können und es so gut ankommt“, freute sich Aio Häberli. Neben dem Dresscode mit Hemd und Fliege begeisterten die sieben Sounddirigenten auch mit ihrem typischen Markenzeichen: Die gute Laune, die jeden Besucher wie ein Grippevirus infiziert und mitreisst. Die Gäste tanzten, sangen, johlten und feierten. Es gab gefühlte fünf Zugaben und wenn das kein würdiges und euphorisches Abschlusskonzert war, dann sind die Rolling Stones ein lahmer „Handörgeli“-Verein. Mit strahlenden Gesichtern und der einen oder anderen Wehmutsträne in den Augen verabschiedeten sich die Petes glücklich nach ihrem zweistündigen Feuerwerk.

Von Hermann-Luc Hardmeier. Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am 14. März 2016.