Dank einer Handyvorwahl vom Herrenacker zum Partyacker

Lo & Leduc brachten gestern lastwagenweise gute Laune und Tanzstimmung ans «Stars in Town». Eine Konzertkritik von Hermann-Luc Hardmeier.

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Bild: Lo & Leduc am Stars in Town 2018. (Foto: Selwyn Hoffmann, Bericht: Hermann-Luc Hardmeier)

«079 het sie gseit» und «Per favore», so klang es gestern Abend aus über 6500 Kehlen auf dem ausverkauften Herrenacker. Die Chartstürmer aus Bern namens Lo & Leduc feuerten einen Hit nach dem anderen aus ihrem musikalischen Maschinengewehr. «Sie sind besser als ‹Despacito› und besser als Ed Sheeran!», kündigte Moderator Alex Blunschi die Formation vollmundig an. Wer bei Konzertbeginn noch nach vorn an die Bühne wollte, hatte Pech. Es gab kein Durchkommen mehr, als die zwei Frontmänner loslegten. Sie wurden flankiert von einer achtköpfigen Band und einer stimmgewaltigen Backgroundsängerin. In der Munotstadt sind sie zudem nicht unbekannt. 2015
spielten sie bereits am «Stars in Town», und im vergangenen Dezember beehrten sie die Kammgarn. «Es ist ein Glücksfall, dass wir sie buchen konnten. Sie passen perfekt ins Programm», freute sich Mediensprecherin Nora Fuchs. Lo & Leduc spielten Popmusik, mischten diese mit Latino, Reggae, Hip-Hop und weiteren Elementen.Die Gute-Laune-Musik steckte an. Überall schwangen die Hüften und die Hände. Vor der Bühne, auf der VIP-Terrasse, in den offenen Fenster der Anwohner und selbst die Ameisen auf dem Platz schienen im Takt zu krabbeln. «O mein Gott, es ist so geil hier», freute sich Rapper Lo, bevor er eine kräftige Freestyle-Session einläutete. Und das ging so: Die Besucher riefen den Künstlern Begriffe zu, welche sie in den Raptext einbauen sollten.
«Hörnlisalat», «T-Shirt», «Tiramisu», «Bürzi» und weitere Kuriositäten galt es
einzubetten. Lo machte das so genial, dass Leduc kleinlaut murrte: «Nach so einer Show
komme ich mir immer ein wenig unspontan vor.»

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Diabolisches Licht und Hüpfbefehl
Doch im diabolisch roten Licht startete er nun den Hit «Jung verdammt», bei welchem
die Textzeile «Rotes Chleid» so lautstark mitgesungen wurde, dass der Munot erzitterte.
Die zwei baten nun alle Besucher niederzuknien. «Die Stadtverwaltung hat gesagt, der
Platz sei schräg, wir müssen ihn nun geradestampfen », forderte Leduc, und die Gäste
hüpften auf Befehl kräftig auf und nieder. Als am Schluss nun der Chartstürmer «079»
erklang, gab es kein Halten her. «Schaffhausen, es war magisch», freute sich Leduc. «Wir
kommen gern nächstes und jedes Jahr danach wieder.»

Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am Samstag, 11. August 2018.