Der Schweizer Sheriff des Dancehalls trotzte dem Regenguss

Dancehall am Schaffhauser Festival „Stars in Town“ sorgte für Feuer auf der Tanzfläche. Ein Konzertbericht von Hermann-Luc Hardmeier.

Der Zürcher Sänger Phenomden hatte eine schwierige Aufgabe zu meistern: Bei anhaltendem Regen sollte er die Besucher am «Stars in Town» am Freitagabend in gute Stimmung versetzen. Zum Glück ist seine Musik dafür bestens geeignet.
Die knalligen Dancehallklänge gepaart mit seiner gemütlichen Stimme
sorgten sofort dafür, dass man das Gefühl hatte, bei prallem Sonnenschein
an einem karibischen Strand zu stehen. Songs wie «Roots», «Stah da» oder «Nume drum» sorgten mächtig für Stimmung unter den Besuchern. Im Gepäck dabei hatte er
aber nicht nur Klassiker, sondern auch sein neues Album namens «Franco Nero», mit welchem er das Publikum nicht nur nach Jamaika, sondern auch in den Wilden Westen der 60er-Jahre entführte. Das Album ist eine Hommage an den
Schauspieler Franco Nero, der als Django mit seinem Revolver für Furore
in den Italo-Western sorgte. Im wilden Galopp steigerte Phenomden
das Tempo und führte mit Hits wie «Dance im Olivenhain» oder dem Titelsong
des neuen Albums musikalisch nicht nur einen Bankraub durch, sondern machte mit dem Publikum auch im Saloon einen ausgiebigen Halt. Die Basler Band The
Scrucialists unterstützte ihn dabei grossartig und powervoll. Phenomden
tanzte begeistert auf der Bühne mit und gab der Munotstadt sogar
einen Kosenamen: «Schaffhi, ich liebe euch. Ich bin immer gerne
hier.» Den Regen hatte er besiegt und die Tanzfläche hatte er gekonnt entzündet.
Unter grossem Applaus ritt der Schweizer Sheriff des Dancehalls nach seinem Auftritt in den Sonnenuntergang von der Bühne.

Ein Konzertbericht von Hermann-Luc Hardmeier. Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am 5. August 2023.