Blaue Ballons am Hallauer Rebberg

Bei perfektem Wetter fand am Samstag, 31. Mai das 6. Grüschfang Open-Air in Hallau statt. Von Hermann-Luc Hardmeier

Grüschfang Hermann-Luc Hardmeier

Bild: Die Band „We invented Paris“ , Foto: Hermann-Luc Hardmeier

Sommer, Sonne, Sonnenschein. Die Beharrlichkeit der Organisatoren des Grüschfang Open-Airs hat sich ausbezahlt. Die erste musikalische Freiluftveranstaltung des Jahres hatte mit der Witterung mehrfach Pech. Besonders gemein war es letztes Jahr: Zum Anlass des fünfjährigen Jubiläums fand das Grüschfang Open-Air ausnahmsweise an zwei Tagen statt. Doch der Himmel kannte keine Gnade und es schüttete wie aus Eimern. Dieses Jahr war zum Glück alles anders. „Wir freuen uns wirklich sehr, vielleicht knacken wir sogar den Besucherrekord von 2012“, sagte Cédric Gantenbein vom OK. Die 650-Gäste-Marke von damals erreichte man schlussendlich zwar nicht, aber es kamen dennoch stolze 460 Besucher. Dutzende von ihnen nutzten sogar den Zeltplatz.

Familien und coole Sonnenbrillen

Nach 17 Uhr startete die Musik am Hallauer Rebberg. „The Hendersens“ aus Schaffhausen spielten Rock’n’Roll. Die Zuhörer machten es sich gemütlich und sassen im Halbkreis um die Bühne. Man sah Familien mit Kindern, die riesige Ohrenschützer mit blauer oder neongelber Farbe trugen, tätowierte Frauen, Rocker, Punks, coole Sonnenbrillenträger und viele mehr. Für das leibliche Wohl der Zuschauer sorgten die „Fuetterchrippe“ und die „Höörbar“, wo man mit der eigenen Open-Airwährung „Chlutter“ Hamburger, Pommes, Würste, Mineralwasser, Bier und gefährlich starke „Grüschfang“-Kaffees kaufen konnte. Zudem hatte es wie jedes Jahr ein grosses „Shishazelt“ namens „Smoke on the Water“. Beim Tabakgenuss mit fruchtigen Aromen entspannten sich die Musikfans dort zwischen den Konzerten. Inzwischen startete die zweite Band „Panda Lux“ aus St. Gallen mit Indierock. „Dieser Sound ist extrem chillig“, kommentierte ein Besucher die Darbietung.

Die Zündschnur brannte

Das Gelände auf der Hallauer Kulturwiese wurde während zwei Wochenenden und drei Tagen vor Veranstaltungsbeginn hergerichtet. Insgesamt halfen 150 Personen. Zum festen Kern des OKs gehören seit Beginn die vier Hallauer Andreas Alder, Matthias Müller, Cédric Gantenbein und Bruno Wälti. „Es macht megaviel Spass“, erklärte Cédric Gantenbein die Motivation der Veranstalter. „Wir wollen das Chläggi musikalisch beleben und die Menschen von hier mit guten Klängen unterhalten.“ Unterdessen füllte sich die Open-Air-Wiese immer mehr, und die dritte Band bereitete sich vor. Die Music Monkeys aus dem Aargau warteten mit Ska und Reggae auf. Die Auswahl der Bands war auch dieses Jahr sehr abwechslungsreich. Die Ohren der Familien, der Tanzfreudigen und der Radio-Hits-Fans kamen auf ihre Kosten. Und mit zwei Schaffhauser Bands blieb das Open-Air auch stark in der Region verankert. Die Music Monkeys brachten nun einen Touch von Südamerika nach Hallau. Die meisten Songs waren auf Spanisch, mit knackigem Offbeat unterlegt und mit frischen Trompeten, Saxophon und Posaunenklängen aufgepeppt. Die Zündschnur war in Brand gesetzt und die Partyrakete startete durch. Vor der Bühne wurde getanzt und geschunkelt. Die Songs eigneten sich auch ideal zum Mitsingen. „Geile Stimmung hier!“, freute sich der Sänger Oliver Jäggin.

Kreativ und rockig

Als es eindunkelte spielten danach „We invented Paris“ mit Indierock aus Basel. Sie hatten viele kreative Ideen, mit blauen Ballons, welche sie ins Publikum warfen und einem Unplugged-Lied, bei welchem der Sänger mitten im Publikum Platz nahm. Danach pfefferten „Death by Chocolate“ mit Rock aus Bern die Open-Air-Suppe. Den Abschluss machte die Schaffhauser Combo „The Gardener and the Tree“ mit Indie-Folk und einer beeindruckenden Stimme des Sängers. Das Grüschfang-Open-Air war ein voller Erfolg und brachte ein imposantes musikalisches Feuerwerk nach Hallau.

Von Hermann-Luc Hardmeier