Am Wochenende findet zum 6. Mal das Lindli Fäscht statt. Die Veranstaltung hat sich gewandelt vom Partyevent zum Kulturanlass mit Bands und Tanzgruppen mit über 200 Tänzerinnen und Tänzern. Von Hermann-Luc Hardmeier.
Das Lindli Fäscht ist mittlerweile einer der wichtigsten Events des Schaffhauser Kulturangebots. Die Veranstaltung startete 2017 mit rund 20 000 Besucherinnen und Besuchern und ist bis zum letzten Jahr auf 50 000 gewachsen. Das Programm ist sehr vielfältig und reicht vom Kinderspielbereich mit Hüpfburgen, vielen Bars, ausgedehntem Foodbereich bis hin zu einer kleinen Chilbi, einem Balkan-Kultur-District und zwei Stages für Livebands und natürlich einer ausgedehnten Partyzone. Vom Beginn der Unterstadt bis hin zum Lindli erstreckt sich eine einzige riesige Festmeile. Ein wichtiger Aspekt sind auch die Tanzgruppen, welche im Verlaufe der Jahre immer präsenter im Nachmittagsprogramm geworden sind. Dieses Jahr werden über 200 Tänzerinnen und Tänzer auf den Bühnen am Salzstadel und im Mosergarten ihr Bestes geben. Das Angebot reicht von Hiphop über Contemporary bis zu Rock’n’Roll. „Wir haben auch dieses Jahr ein bunt gemischtes Angebot für Kinder, Familien und Partygänger“, sagt Aline Gysel, welche am Lindli Fäscht die Tanzgruppen und Bands koordiniert. „Wir hatten 2019 erstmals Tanzgruppen und das Feedback der Gäste war so super positiv und begeistert, dass wir das Angebot stetig ausgebaut haben.“ Aline Gysel wird ebenfalls bei einem Team mittanzen und freut sich über die Doppelrolle auf der Bühne und hinter den Kulissen. „Tanzen ist meine Leidenschaft. Die Kombination von Musik und Sport begeistert mich und ersetzt für mich die Hantelbank.“ Warum die Tanzshows am Lindli Fäscht auf so viel Zuspruch stossen, erklärt sich Sebastian „Seba“ Waldmeider vom OK folgendermassen: „Auf Social Media ist das Tanzen zum grossen Hype geworden und viele freuen sich, das auch „live“ zu sehen.“ Er würde sich vom Publikum wünschen, dass sie sich nicht nur die Shows ansehen, sondern auch den einen oder anderen Tanzschritt gleich selbst am Event ausprobieren. 2024 wartet das Lindli Fäscht zusätzlich zu den vielen Tanzgruppen mit zahlreichen weiteren Neuerungen auf. Es gibt neben der neuen Stage im Mosergarten auch ein EM-Public-Viewing an der Goldstein und weitere Überraschungen. „Neben der Unterhaltung ist für uns auch Sicherheit ein grosses Thema“, erklärt Tobias Hunziker vom OK. „Erfreulicherweise hat sich das Lärmthema sehr beruhigt. Wir haben gute Kompromisse und ein gutes Einvernehmen mit den Anwohnerinnen und Anwohnern gefunden. Sie wissen, dass wir unser Wort halten und wir viel gemacht haben wie die Bühnen zu drehen, Patrouillen, die regelmässig in den Quartieren Präsenz markieren, und wir halten uns strikt an die Auflagen und Grenzwerte.“ Das Team umfasst mittlerweile mehrere Hundert Personen. Selbst den Abend zu geniessen, ist für die Macher des Lindli Fäscht aber nur zeitweise möglich. „Wenn das Wetter mitspielt, es keine Zwischenfälle gibt und alle Zahnräder ineinander greifen, dann freuen wir uns“, sagte Sebastian Waldmeier. „Wir sind am Abend selber aber so stark mit Arbeit und Organisation absorbiert, dass wir oft erst nach dem Fest realisieren, wie toll es war.“ Aline Gysel sieht das ähnlich und unterstreicht: „Wenn die Gäste feiern und zufrieden und inspiriert den Event geniessen, ist das für uns das Schönste am Lindli Fäscht.“
Erschienen am 1. Juli 2024 in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“. Von Hermann-Luc Hardmeier.