Die «Smoker Dudes» stammen aus dem Zürcher Weinland. Seit sie am Grill stehen, mischen sie an Meisterschaften ganz vorne mit. Im irischen Limerick holten sie im Jahre 2017 gar den Weltmeistertitel. Im September brutzelt ihr Fleisch in Wil, sozusagen vor der Haustür. Von Hermann-Luc Hardmeier.
Bild: Rangverkündigung an der Weltmeisterschaft 2017. (Foto: Smoker Dudes, Bericht: Hermann-Luc Hardmeier)
BUCH AM IRCHEL. Es brutzelt und zischt auf dem Pellet-Smoker-Grill in Buch am Irchel. Im Schützenhaus arbeiten ein knappes Dutzend Freunde fieberhaft und mit Schweisstropfen auf der Stirn. Hier planen nicht etwa die Ocean’s Eleven den nächsten Bankraub, sondern das neunköpfige «Smoker Dudes»-Team bereitet sich auf die BBQ-Weltmeisterschaft in Limerick in Irland vor. Auf dem Balkon von Simon Ganz hatte alles sehr bescheiden angefangen. Zunächst trafen sich die Freunde einfach regelmässig zu Grillpartys. Im Militärdienst von Simon ging’s dann richtig los. «Ich hatte sehr viel Zeit, um mich mit den Geheimnissen des BBQ zu beschäftigen », sagt Simon Ganz. «Ich
recherchierte nach Rezepten und einem geeigneten Grill.» Eher aus Jux kaufte er
sich den Pellet-Smoker und überzeugte seine Freunde, bei den Schweizer Meisterschaften in Schaffhausen anzutreten.Und da sind die «Smoker Dudes» mit
ihren Spareribs dann gleich ganz steil eingestiegen. Sie wurden auf Anhieb
Vizemeister im Gesamtklassement der Amateure. «Wir waren selber erstaunt»,
erklärt Simon Ganz. «Das war unser erster Wettbewerb, an dem wir jemals teilgenommen hatten.» Die gewonnene Silbermedaille beflügelte das Team.
Spass statt Leistungsdruck
Bild: So sehen Weltmeister aus! (Foto: Smoker Dudes, Bericht: Hermann-Luc Hardmeier)
Mittlerweile sind die Spareribs fertig an der Weltmeisterschaft in Irland. Es
kommt der entscheidende Moment. Die Jury kostet die Grilldelikatesse, und die
Augen der Geschmacksrichter beginnen zu funkeln. «Wir haben’s gerockt,
wir haben tatsächlich den Weltmeistertitel 2017 geholt», sagt Sebastian Braun
auch heute noch erfreut. «Ich denke, unser Erfolgsrezept sind die Gemütlichkeit
und der Spass, die im Zentrum stehen », sagt er ausserdem. Selbstverständlich bereiten die «Smoker Dudes» auch ausgezeichnetes Pulled Pork, Beef Brisket sowie Chicken,
Fisch und weitere Köstlichkeiten zu. Doch bei der Spareribs-Marinade und der eigens dafür entwickelten Barbecue-Sauce haben sie mit ihrem Geheimrezept offenbar ins Schwarze getroffen. «Eine solche Weltmeisterschaft durchzustehen, ist übrigens gar nicht so einfach », erklärt Patrick Brandenberger. Man sitzt nicht den ganzen Tag im Liegestuhl und wirft ein bisschen Holzkohle in den Grill.» Das Grillieren beginnt
bereits am Vortag mit der Zubereitung. Insgesamt steht das Team gut
bis zu 48 Stunden am Pellet-Grill und muss bereits am Vormittag des ersten
Tages der Jury einen Gang servieren. «Das geht dann sogar so weit, dass man
selber gar nicht mehr gross Lust auf Fleisch hat», sagt Sebastian Braun.
Doch bei den Vorbereitungen einen Monat vorher werde dafür umso mehr
geschlemmt.
Finger weg von Fertigsaucen
Die «Smoker Dudes» grillen auf amerikanische Art und Weise. Das heisst,
es wird süss gewürzt und bei niedrigen Temperaturen gegart. Weil sie aus Spass
und nicht aus beruflichen Gründen das Fleisch brutzeln lassen, können sie ihre
ganze Aufmerksamkeit und Leidenschaft einsetzen. Und dies ist denn auch
ihr wertvollster Tipp für Hobbygriller. «Geduld, Geduld und noch einmal Geduld!
Ein gutes Stück Fleisch nehmen, und auf gar keinen Fall fertig marinierte
Steaks verwenden», sagt Simon Ganz. «Ich ermuntere alle zum kreativen Ausprobieren,
dann klappt das mit dem kulinarischen Höhenflug.»
Die «Smoker Dudes» wollen Pokal
Und wem nun das Wasser im Munde zusammengelaufen ist, wer nun unbedingt
die Spareribs von den «Smoker Dudes» probieren will, dem seien der 1. und der 2. September empfohlen, um nach Wil zu pilgern. Dort findet nämlich die SBA Schweizer Grill- und BBQ-Meisterschaft 2018 statt, und die «Smoker Dudes» werden mit dabei sein im Rennen um den Pokal.
Von Hermann-Luc Hardmeier. Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am 27. Juni 2018.