1. April 1944: In letzter Sekunde dem Bombenhagel entkommen

Im neuen Buch des Historikers Dr. Matthias Wipf kommen 35 Zeitzeugen zur Bombardierung von Schaffhausen im Zweiten Weltkrieg zu Wort. Einer davon ist Gerhard Wüst aus dem Zürcher Weinland. Er verlor an diesem Tag beinahe sein Leben. Von Hermann-Luc Hardmeier

Fotos: Screenshots: Landbote, Bilder Staatsarchiv Schaffhausen, Privatarchiv Gerhard Wüst und Hermann-Luc Hardmeier.

Rauch steigt über der Munotstadt auf. Es wüten Brände, 40 Menschen sterben und 270 bleiben verletzt zurück. Am 1. April 1944 griffen 15 amerikanische B24-Bomber des Typs Liberator die Grenzstadt an. Sie verwechselten das Ziel mit Ludwigshafen in Deutschland. Die fürchterliche Katastrophe hat sich bei vielen Schweizern eingebrannt wie bei den Amerikanern 9/11. Der Historiker Dr. Matthias Wipf hat zum prägenden Ereignis schon mehrfach publiziert und am Dienstag nun sein Buch «Als wäre es gestern gewesen» vorgelegt. Es schliesst die letzte Forschungslücke zum Thema und gibt 35 bisher meist unbekannten Zeitzeugen eine Stimme. Es sind erschütternde Schicksale, welche neben der Faktenlage nun dem Krieg ein Gesicht geben. Da viele Zeitzeugen hochbetagt sind, war es eine der letzten Gelegenheiten, um sie zu befragen. Darunter befindet sich beispielsweise Ex-Ständerat Bernhard Seiler, dessen Vater zu nahe am Fenster stand und vom Sog einer Explosion auf die Strasse geworfen wurde und verstarb. Hans Bader, dessen Eltern beim Volltreffer am Bahnhof starben, und er somit zum Vollwaisen wurde. Hans Langhart, der sein Bein verlor, weil man im Spital zu lange gewartet hatte, um schlimmere Verwundete zu versorgen. Ursula Oertli-Huber, die als Baby von ihrer Schwester aus den Flammen gerettet wurde. Henri Eberlin, der seine fünf Brüder aus einem brennenden Haus rettete und auch Margaretha Tanner, die einzige Miss Schweiz aus Schaffhausen, welche für Verwundete ihr Spitalbett räumen musste. Auch Bestseller-Autor Erich von Däniken war damals als Bub in Schaffhausen. Er war an jenem Morgen in der Schule und eine Bombe verfehlte nur knapp das Gebäude. «Scheiss Krieg», entfährt es ihm auch heute noch, als er über die Ereignisse spricht.

Weinland in der Anflugschneise

Die Opfer waren jedoch nicht nur in Schaffhausen, sondern auch auf der anderen Seite des Rheins zu beklagen. Das Zürcher Weinland ist über eine Brücke direkt verbunden. Genau in der Anflugschneise der Bomber spielte an jenem 1. April Gerard Wüst mit seinem Holz-Lastauto vor dem Haus. Es befindet sich gleich neben der reformierten Kirche in Feuerthalen. Die amerikanischen Maschinen hatten an jenem Tag eine Tochterfirma der IG-Farben in Ludwigshafen im Visier. Dort wurde unter anderem das Giftgas Zyklon-B hergestellt, welches die Nazis für ihre Verbrechen in den KZs verwendeten. Die Angreifer kamen durch starke Winde, Navigationsfehler und ihre Unerfahrenheit stark vom Kurs ab und suchten ein «Target of Opportunity», also ein Gelegenheitsziel, um nicht mit ihren Bomben zurückkehren zu müssen. Der Nebel an diesem Tag erschwerte die Operation zusätzlich. Just über Schaffhausen war die Wolkendecke aufgerissen und weil die Stadt auf der «falschen Seite» des Rheins lag, glaubte man, eine deutsche Stadt vor sich zu haben. Eine Staffel bemerkte noch rechtzeitig den Irrtum und warf die Bomben über dem Kohlfirstwald ab. Die Mutter von Gerhard Wüst hörte die Einschläge und sprang aus dem Haus. Sie schnappte sich den Fünfjährigen und rannte mit ihm in den Keller. Sekunden später fiel eine Brandbombe in das Nachbarhaus, eine weitere landete im Garten und eine dritte traf das Haus von Gerhard Wüsts Familie. Sie fiel durch das Dach und den Estrichboden und explodierte im oberen Stockwerk. Sofort brach ein Brand aus. Mit Hilfe der Nachbarn konnte das Feuer eingedämmt werden und der Schaden einigermassen in Grenzen gehalten werden. Noch heute zeugen verschiedenfarbige Ziegel am reparierten Dachstock vom Einschlag. Gerhard Wüst lebt heute wieder im Elternhaus und erinnert sich am 1. April daran, dass sein Leben beinahe geendet hätte.
Zwischentitel: Unbürokratische Hilfe
Schaffhausen und das Zürcher Weinland waren damals eng verknüpft. «Man half sich nach der Katastrophe gegenseitig mit Handwerkern aus und unterstützte sich sehr unbürokratisch», erklärt Matthias Wipf. «Die Feuerwehr aus Feuerthalen war beispielsweise eine der ersten, welche beim Schaffhauser Museum Allerheiligen eintraf und mit den Löscharbeiten begann.» Im Buch erfährt man nicht nur spannende und tragische Schicksale, sondern sieht auch viele bisher ungezeigte Fotos. Beispielsweise vom beschädigten Haus der Familie Wüst, Pfadi- und Schulfotos der Zeitzeugen oder von einem Blindgänger unter den Bahngleisen. Matthias Wipf stellt fest, dass das Interesse an Lokalgeschichte stark zugenommen habe. «Mein Buch ist eine Art Generationenporträt und soll dafür sorgen, dass die Erzählungen der Betroffenen nicht vergessen gehen. Am meisten freuen würde es mich deshalb, wenn es auch an Schulen gelesen würde.»

Von Hermann-Luc Hardmeier. Erschienen in der Zeitung „Der Landbote“ am Dienstag, 1. März 2022.

 

Vortrag: Bombardierung von Schaffhausen am 1. April 1944

Am 1. April fand an der Berufsmaturiät ein Vortrag von Dr. Matthias Wipf zur Bombardierung von Schaffhausen im 2. Weltkrieg statt. Von Hermann-Luc Hardmeier.

Bild: Luc Hardmeier und Matthias Wipf inmitten der 70 Lernenden. (Foto: Marco Eugster, Bericht: Hermann-Luc Hardmeier)

Genau 78 Jahre ist es her, dass die Alliierten einen Bombenregen auf die Ostschweiz niederliessen. Der tragische Vorfall ereignete sich am 1. April 1944. Im Rahmen des Geschichtsunterrichts an der Berufsmaturität fand unter der Leitung von Geschichtslehrer Luc Hardmeier ein Vortrag mit dem Historiker Dr. Matthias Wipf am Freitag in der Aula des Hauptgebäudes statt. Matthias Wipf erklärte, wie die Piloten ursprünglich Ludwigshafen bombardieren wollten und anschliessend Schaffhausen wegen Navigationsfehlern, dem Ausstieg des Radars und der Lage von Schaffhausen auf der „falschen“ Seite am Rhein verwechselten. Sie dachten, sie hätten eine deutsche Stadt unter sich. Als sogenanntes Gelegenheitsziel (Target of opportunity) wollten sie ihre Bombenlast loswerden und begingen den fatalen Irrtum. In Ludwigshafen hätten sie die IG Farben zerstören wollen. Dort wurde unter anderem das Gas Zyklon B hergestellt, mit welchem die Nazis ihre fürchterlichen Verbrechen im Holocaust begingen. Schaffhausen hatte das Pech, dass an diesem nebligen Tag genau über der Munotstadt die Wolkendecke aufgerissen war und daher den Flugzeugen ein ideales Ziel bot: Innerhalb von 40 Sekunden fielen 400 Bomben. 40 Menschen starben und die ganze Schweiz blieb geschockt zurück. Der Bahnhof erlitt einen Volltreffer, dort starben 18 Menschen. Auch getroffen wurden ca. 50 weitere Gebäude wie das Industrie-Quartier Mühlenen, das Regierungsviertel und der Fronwagplatz. Die US-Regierung entschuldigte sich umgehend und bezahlte eine Wiedergutmachung von 40 Millionen US-Dollar. Insgesamt gab es in Schaffhausen 544 Luftalarme. Die Bevölkerung nahm die Überflüge des US-Militärs zunehmend als Schauspiel wahr und schützte sich nur noch teilweise mit dem Gang in die Luftschutzbunker. Wahrscheinlich hätte es etwa 1/3 weniger Opfer geben können, hätte man sich ordnungsgemäss verhalten. An diesem 1. April war Schaffhausen und die Schweiz plötzlich mitten im 2. Weltkrieg. „Ein Schreckenstag“ wie die Zeitung Schaffhauser Nachrichten damals titelte. Die 70 Lernenden in der Aula des Hauptgebäudes der Berufsmaturität nutzten den Anlass, um viele Fragen an den Experten zu stellen und es entbrannte eine spannende Diskussion. Auch Vergleiche mit dem Ukrainekrieg wurden gezogen. Das Ereignis ist absolut tragisch. Der Anlass war an diesem Jahrestag dennoch sehr wichtig und hat den Geschichtsunterricht anschaulich, einprägsam und höchst interessant bereichert.

Von Hermann-Luc Hardmeier

«Wir hatten keine Wohnung mehr und nur noch die Kleider am Leib»

Am Dienstag stellte Historiker Dr. Matthias Wipf sein neues Buch «Als wäre es gestern gewesen» über die Bombardierung von Schaffhausen im Zweiten Weltkrieg vor. Es schliesst die letzte Forschungslücke. Von Hermann-Luc Hardmeier.

Fotos: Hermann-Luc Hardmeier

«Da steckt schon viel Herzblut drin», sagte Verleger Thomas Stamm, als er die Vernissage über das neue Buch über die Bombardierung von Schaffhausen am 1. Aprill 1944 eröffnete. Der Anlass fand am Dienstagvormittag im Haberhaus statt. Ein symbolträchtiger Ort, da das Nebenhaus «Restaurant Landkutsche» einen Volltreffer während dem Angriff erlitt. Dr. Matthias Wipf ist der ausgewiesene Experte für das Thema und hat alle relevanten Quellen gesehen, aufgearbeitet und in mehreren Büchern präsentiert. «Die Faktenlage ist klar», sagte er den Anwesenden. «Was noch fehlte, war eine Sammlung von persönlichen Schilderungen von Zeitzeugen. Das schliesst die letzte Forschungslücke.» Matthias Wipf kennt viele der Betroffenen Opfer persönlich. Als drei von ihnen kürzlich verstorben sind, beschloss er, das Buchprojekt zu starten. «Ich empfand es als Verpflichtung, dass die Erzählungen nicht verloren gehen für die Nachwelt.» Zudem sei es quasi die letzte Gelegenheit gewesen, solange noch Menschen aus der damaligen Zeit am Leben sind und erzählen können. Zunächst waren es acht Geschichten, schlussendlich dann 35. Mit aufwändigen Recherchen in Archiven, Zeitungen und Gesprächen konnte eine Sammlung von spannenden Geschichten aufgearbeitet werden, welche es so noch nirgends zu lesen gab (siehe Buchbesprechung unten). Er hat ausgerechnet, dass er fast 1000 Stunden Arbeit investiert hat. Durch sein hartnäckiges Nachfragen hat er nicht nur bisher unbekannte Schicksale beleuchtet, sondern auch herausgefunden, dass etwa Bestsellerautor Erich von Däniken im Steigschulhaus war, als nebenan eine Bombe niederging, oder Margaretha Tanner, die einzige Miss Schweiz mit Schaffhauser Wurzeln, am 1. April in der Munotstadt im Spital lag und ihr Bett für eine Verwundete räumen musste dass etwa Bestsellerautor Erich von Däniken oder die einzige Miss Schweiz mit Schaffhauser Wurzeln am 1. April in der Munotstadt betroffen waren.

Hitler ist schuld

Foto: Melanie Duchene

An der Vernissage anwesend waren Ursula Oertli-Huber, welche als Baby aus den Flammen gerettet wurde. Zudem Hans Baader, der durch die Bombardierung als 14-Jähriger beide Eltern verlor. Sie standen stellvertretend für die 40 Toten und 270 Verletzten des tragischen Ereignisses. Ihre Geschichten standen sodann im Zentrum des Anlasses. Ursula Oertli-Huber war damals 19 Monate alt und hat deshalb keine Erinnerungen an den 1. April. Sie erzählte jedoch eindrücklich, wie die Familie alles verloren hatte. «Wir waren ausgebombt, hatten keine Wohnung mehr und nur noch die Kleider am Leib». Zudem zeigte sie die Ehrenmedaille, welche ihre Schwester für die Rettung von der Stadt erhalten hatte. Hans Baader schilderte, wie sein Vater am Bahnhof im Zug sass und seine Mutter ihm den Koffer bringen wollte. Der Volltreffer des Bahnhofs und des Zuges beendete nicht nur ihr Leben, sondern machte Hans Baader auch zum Vollwaisen. Er schilderte, wie er verzweifelt auf die Rückkehr der Mutter wartete, sie in er Abdankungshalle identifizieren musste und wie ihm ein Soldat die Gelegenheit nahm, sich richtig zu verabschieden. Die Frage drängte sich auf: Verspürte er keinen Hass auf die Amerikaner? «Für mich ist klar, dass es ein Versehen war. Die blutjungen Amerikaner hatten nur eine Kurzbleiche als Ausbildung und kaum geographische Kenntnisse.» Er sagte, man habe damals viel mehr sehnsüchtig darauf gewartet, dass eine 2. Front gegen die Nazis eröffnet wurde. Wie es dann am 6. Juni mit dem D-Day auch geschah. «Schlussendlich ist Hitler mit seinem Krieg schuld am Angriff auf Schaffhausen» unterstreicht er. «Vor ihm hatten wir Angst und waren bereit, die Lasten zu tragen, bis er besiegt war.» Nicht nur die Geschichten von Hans Baader und Ursula Oertli-Huber beeindruckten, sondern auch jene von Verleger Thomas Stamm, welche er zur Eröffnung erzählte. Seine Grossmutter stieg während dem Angriff aufs Dach des Metropols in der Unterstadt (heute Meier’s Pool). Mitsamt Baby im Arm. «Sie musste sich danach in der Familie immer wieder Sprüche zum Thema Verantwortungslosigkeit anhören», scherzte Stamm. Matthias Wipf unterstrich, dass auch dies eine verbreitete Haltung war: «Durch die vielen Fliegeralarme nahmen es die Leute zunehmend als Attraktion wahr. Man hätte wohl ein Drittel weniger Opfer am 1. April gehabt, wenn die Bevölkerung korrekt in die Luftschutzkeller gegangen wäre.» Der Autor gibt mit seinem Buch 35 Zeitzeugen die Gelegenheit, die Ereignisse von damals fernab von verstaubten Geschichtsbüchern lebendig zu erzählen und zu erleben. «Ich habe oft kritisiert, dass für die Bombardierungsopfer kein richtiges Denkmal gebaut wurde», so Wipf. «Ich bin deshalb stolz, dass ich das mit diesem Buch vielleicht ein bisschen korrigieren konnte.»

Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am 23. Februar 2022. Von Hermann-Luc Hardmeier.

Kein Krieg, aber ein globales Problem

Am Vortragsabend des Historischen Vereins Schaffhausen löste der Vergleich von Covid-19 mit der Spanischen Grippe in der Fragerunde eine spannende Diskussion aus. Von Hermann-Luc Hardmeier

SCHAFFHAUSEN. Kann man die Spanische Grippe von 1918 mit Covid-19 vergleichen? Und falls ja: Was sind die Konsequenzen davon? Am Dienstagabend kamen im Museum Allerheiligen knapp 50 Zuhörerinnen und Zuhörer zusammen, welche sich zu dieser Frage von Prof. Dr. Madeleine Herren-Oesch von der Universität Basel informieren liessen. Die Referentin betrachtete die Krankheit aus der Perspektive
der Globalgeschichte Europas und nutzte die Spanische Grippe dabei als Referenzbeispiel. «Die Kriegsmetapher muss überdacht werden», stellte Madeleine Herren-Oesch gleich zu Beginn fest. «In einer Pandemie von Kampf zu reden, ist unsinnig. Es wird in dem Sinne auch keinen Sieger geben.» Die Spanische Grippe tauchte 1918 erstmals auf und wird für 50 bis 100 Millionen Tote verantwortlich gemacht. In drei Wellen überrollte sie die fast schutzlose Bevölkerung. Weil die
kriegführenden Länder Berichte über die Todesfälle zensierten, tauchten die ersten Zeitungsmeldungen darüber erst im neutralen Spanien auf. Und somit nannte man sie Spanische Grippe, obwohl sie höchstwahrscheinlich im letzten Kriegsjahr von amerikanischen Soldaten nach Europa gebracht wurde. Madeleine Herren-Oesch erklärte, dass es schon 1918 wilde Theorien gab, ob der Ursprung bei chinesischen Hilfsarbeitern läge, die in Frankreich Schützengräben aushoben und Tote bestatteten.
Auch «Fake News» gab es in jener Zeit bereits: Ein Hochstapler beispielsweise verkaufte in den Zwanzigerjahren das Mittel «Antimicrobum», welches zu Unrecht eine Grippeheilung versprach.

Falsche Vorwürfe
Im Jahr 1918 fielen Massnahmen gegen die Grippe in den kriegführenden Staaten unter das Kriegsrecht. Widerstände, wie man sie heute gegen Covid-Massnahmen erlebt, waren daher nicht denkbar und ein gesellschaftlicher Konsens nicht notwendig. Die Regierung entschied alleine. Bei der Schweizer Bevölkerung herrschte keine Ablehnung, sondern das Gegenteil war der Fall: Man warf der Sozialdemokratie vor, durch den Landesstreik die Demobilisierung der Armee nach dem Krieg
verzögert zu haben. In den Kasernen breitete sich die Krankheit aus, und die
Streikenden hätten somit die 25 000 Toten mitzuverantworten. Aus heutiger Sicht natürlich eine sehr einseitige und in dieser Absolutheit nicht zutreffende Betrachtungsweise. Aktuellere Forschungen entlarven es als politisches Argument und streichen eher das lange Zuwarten mit dem Schliessen von Kinos, Theatern sowie die kaum vorhandenen Schutzmassnahmen hinsichtlich der zweiten und weitaus tödlicheren Welle hervor. Madeleine Herren-Oesch verdeutlichte zudem, dass
man für die Impfgegner der heutigen Zeit 1918 wahrscheinlich wenig Verständnis
gehabt hätte: «Im kriegsversehrten Europa hätte man wohl alles genommen, was die Situation nur im Entferntesten verbessert hätte. Hunger, Armut und Arbeitslosigkeit
spielten dabei natürlich eine zentrale Rolle.» Die Zuhörerinnen und Zuhörer wollten in der anschliessenden Diskussion wissen, ob Viren als biologische Waffen eingesetzt werden, ob die Behörden aus dem Geschehen von 1918 etwas gelernt hätten und ob die Gesellschaft gezielt gespalten werde. Die Referentin ordnete die Aussagen ein und unterstrich, dass der Vergleich vor allem eines lehre: «Wir denken national, aber Viren funktionieren global. Das hat gesellschaftspolitische Auswirkungen und erfordert globale Lösungen.» Die Spanische Grippe verschwand übrigens so plötzlich, wie sie
auftauchte. Historisch gesehen ist die Hoffnung auf ein Ende der Pandemie daher durchaus berechtigt.

Von Hermann-Luc Hardmeier. Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am Donnerstag, 18. November 2021.

„Man bringt keinen Frieden mit Waffen“

Am Benefizanlass der Afghanistanhilfe am Donnerstagabend in der Kammgarn erklärten SRF-Korrespondent Thomas Gutersohn und Afghanistanhilfe-Präsident Michael Kunz im Podiumsgespräch, welches die grössten Ängste der Bevölkerung sind.

(Foto: Roberta Fele, Bericht: Hermann-Luc Hardmeier)

Ein Lehrer, der sich verstecken muss, eine Medizinstudentin, die nicht mehr zur Uni darf oder eine Künstlerin, deren Passion für Musik und Kunst verboten wird. Mit der Schilderung von vielen Einzelschicksalen bekamen die Besucher in der rappelvollen Kammgarn am Benefizanlass der Afghanistanhilfe einen tiefen aber auch tragischen Einblick in die Situation der Bevölkerung am Hindukusch. „Bevor die Taliban kamen, war ich voller Leben“, berichtete eine Betroffene und brachte damit die Problematik auf den Punkt. Im Zentrum des Anlasses stand ein Podiumsgespräch mit Thomas Gutersohn, Südasien-Korrespondent  von SRF 1. Mit ihm auf der Bühne war Michael Kunz, Präsident der Afghanistanhilfe, und durch den Abend leitete Moderator Matthias Wipf. Schnell wurde klar, Afghanistan ist viel mehr als ein Land mit bösen bärtigen Leuten. «Die Menschen sind offen, warmherzig und die Gastfreundschaft ist riesig», schwärmte Gutersohn, der das Land sechs Mal bereist hat. Auch Michael Kunz war der Meinung: «Wenn man die Medien liest, hat man oft ein falsches Bild.» Zunächst wurde erklärt, wer die Taliban sind und warum die USA an ihnen gescheitert sind. «Die erzkonservativen Islamisten genossen immer einen grossen Rückhalt auf dem Land und vor allem im Süden», erklärte der Korrespondent. «Der Westen habe sich zu stark auf die Städte fokussiert und das Land vernachlässigt.» Sein Standpunkt war klar: «20 Jahre Krieg brachte nichts. Man bringt keinen Frieden mit Waffen. Man muss mit den Taliban sprechen und kann sie nicht ignorieren. Denn dadurch leidet vor allem die Bevölkerung.» Michael Kunz erklärte, wie sich die Afghanistanhilfe im Land engagierte. Der Bau von Schulen, die Betreuung von Waisenhäusern, medizinische Versorgung und vor allem Lebensmittelverteilung sind die zentralen Standbeine. Diese Hilfe wird in Zusammenarbeit mit den lokalen Partnern erbracht und folgt nach dem Grundsatz: Die Afghanen wissen am besten, was sie brauchen. Die Leute vor Ort müssen miteinbezogen werden. «Wir arbeiten nicht mit den Taliban zusammen, aber ohne die Erlaubnis der Taliban könnten die Projekte nicht weiterlaufen. Ja, wir sprechen notgedrungen mit ihnen», erklärte er. Die Finanzierung werde jedoch direkt und nicht via Taliban abgewickelt. Etwas später stiessen Weeda und Malik aus Afghanistan zu den Podiumsteilnehmern. Die zwei geflüchteten Afghanen erzählten, dass das Hauptproblem der Bevölkerung derzeit die fehlende Sicherheit und vor allem der Hunger seien. «Jetzt braucht es sofort Nothilfe. Wir verteilen Lebensmittel und verlangen von der Schweiz ein stärkeres Engagement», so Michael Kunz. Die Afghanistanhilfe will auch in der aktuell schwierigen Situation für die Menschen da sein. Denn schlussendlich geht es um sie, und nicht um Politik.

von Hermann-Luc Hardmeier. Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am 6. November 2021.

Es gab im Zweiten Weltkrieg kein explizites «stay at home»-Gebot

Das Notrecht des Bundesrates und die Einschränkungen des öffentlichen Lebens: Immer wieder werden Parallelen zwischen der Corona-Krise und dem Zweiten Weltkrieg gezogen. Vier Schaffhauser Historiker äussern sich dazu, ob dieser Vergleich zulässig ist. Von Hermann-Luc Hardmeier.

„Das waren nicht sieben Bundesräte, das waren sieben Diktatoren“, erzählte eine Zeitzeugin, deren Familie während dem 2. Weltkrieg einen Teil ihrer Ernte an den Staat abgeben musste. Das Notrecht und die behördlichen Massnahmen sorgten damals für ähnlich viel Gesprächsstoff wie heute während der Coronakrise. Doch kann man aus historischer Sicht zwischen 2020 und den Kriegsjahren 1939 bis 1945 überhaupt Parallelen ziehen? „Das ist kaum miteinander vergleichbar, ausser man übernähme die politische Rhetorik, die von einem „Krieg“ gegen das Coronavirus spricht“, erklärt Staatsarchivar Roland E. Hofer. „Was sich am ehesten vergleichen lässt, ist die Ausnahmesituation.“ Historiker Matthias Wipf erklärt die damalige Bedrohungslage: «Die Unsicherheit und Nervosität der Menschen lag daran, dass unser Land während des 2. Weltkriegs von den Achsenmächten fast gänzlich umschlossen war. An den Brücken über den Rhein waren Sprengladungen und man fühlte sich als Zitat ‚verlorenen Zipfel jenseits des Rheins‘. Mit einem Angriff von Hitler musste man fast immer rechnen. Das ist dann doch nochmals eine andere Situation als bei Corona!» Die Unsicherheit von damals und heute, so Wipf weiter, habe zudem einen entscheidenden Unterschied: „Während der Kriegsjahre konnte der Feind – die Nazis – klar benannt werden. Während die Ängste heute sehr diffus sind.“

Foto: Bericht über die Mobilmachung der Schweizer Armee im 2. Weltkrieg in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“. (Quelle: www.shn.ch)

Hamsterkäufe und die SBB

2020 sollen die Menschen zu Hause bleiben, Distanz halten und sich nicht in Gruppen mit mehr als fünf Menschen treffen. Sind diese Massnahmen ähnlich wie jene der Kriegsjahre? „Es gab damals zwar kein explizites Stay-at-Home-Gebot, aber im zweiten Weltkrieg wurden die persönlichen Freiheiten ebenfalls stark eingeschränkt“, erklärt Historiker Eduard Joos. Allerdings auf eine andere Art und Weise als heute: „Durch die Generalmobilmachung wurden 700 000 Schweizer in den Militärdienst aufgeboten. Diese Männer fehlten sodann in der Familie und auch am Arbeitsplatz.» Gemeinsamkeiten sieht er in der Sperrung der Grenzen und der tageweisen Schliessung der Schulen. Allerdings hat dies einen ganz anderen Hintergrund: „Aus Mangel an Heizkohle wurde der Schulbetrieb zeitweise auf fünf Tage beschränkt.“ Den Hauptunterschied sieht er allerdings beim Einkaufen: „Die Lebensmittelrationierung fast aller Güter des täglichen Bedarfs verhinderte Hamsterkäufe. Ohne die pro Person zugeteilten Rationierungsmarken gab es nichts mehr zu kaufen. Montag, Mittwoch und Freitag waren fleischlose Tage. In unserer Bäckerei hing der Spruch: „Altes Brot ist nicht hart, aber kein Brot ist hart.“ Das ist der grösste Unterschied zur Coronakrise, in der es keinen Lebensmittelmangel gibt. Altstoffsammlungen wurden durchgeführt, Gebrauchsgegenstände sorgfältig repariert.» Als ganz wichtigen Punkt nennt Eduard Joos, dass die Krise auch einen Fortschritt erzwang: «Die SBB rüstet innert Kürze ihre Dampflokomotiven auf Elektroloks um. Elektrizität war dank der Stauwerke genügend vorhanden. Kohle hingegen musste importiert werden.»

Foto: Lebensmittelkarte von 1941 (Quelle: Staatsarchiv Schaffhausen)

Andere Bedeutung der Kinos

Interessant ist, dass das gesellschaftliche Leben im 2. Weltkrieg nicht stillstand. „Vorträge, Veranstaltungen, Kino- und Museumsbesuche, Sportanlässe und sonstige gesellschaftliche Zusammenkünfte fanden trotz Krieg statt“, erklärt Mattias Wipf. Die sechs Schaffhauser Kinos spielten dabei eine wichtige Rolle: „Das Kino galt als Medium der Zerstreuung, um den Kriegsalltag zu meistern und stärkte somit den Durchhaltewillen“, so Roland E. Hofer. Insofern ist das ein gewichtiger Unterschied zur Coronakrise. Allerdings liefen damals im Kino nicht Actionfilme, sondern das Highlight war die 12-minütige Wochenschau, welche die Ereignisse der vergangenen Woche zusammenfasste. Auch Partys mit DJs und regelmässige Konzerte kannte man damals nicht. „Man tanzte allenfalls im Sommer auf dem Munot“, erklärte Eduard Joos. „Das kulturelle Leben war im Vergleich zu heute natürlich eher bescheiden.“

Häufige Strafen

Wer die Abstandsregeln nicht einhält, kann während der Coronakrise eine Geldstrafe erhalten. Wie hart gingen die Behörden 1939-1945 mit Gesetzesübertretern um?  „Die Polizeitrapporte der Landjägerstationen im Kanton zeigen, dass immer wieder Bussen wegen Vergehens gegen Rationierungsvorschriften und Verdunkelungszwang verhängt werden mussten“, erklärt Roland E. Hofer.

Bundesrat in der Kritik

Dies soll aber nicht heissen, dass man wütend auf den Bundesrat gewesen sei. Nein, viel eher wurden die behördlichen Massnahmen zu einer Normalität und das Bedürfnis wuchs, sie zu umgehen. «In den 1930er/1940er Jahren hinterfragte man die Anweisungen der politischen und militärischen Behörden viel weniger», sagt Matthias Wipf.» Man vertraute darauf, dass diese schon richtig waren. Wenn man Zeitzeugen von damals befragt, ob sie überzeugt gewesen seien vom Réduit-Plan General Guisans, von der Verdunkelung oder auch von Massnahmen wie der Pressezensur, dann antworten sie ganz klar: Man habe die Anordnungen halt einfach befolgt.» Trotzdem schwankte laut Roland E. Hofer das Bild des Bundesrates aber auch zwischendurch: „Einen Tiefpunkt erreichte es nach der für die Zeitgenossen völlig überraschenden Niederlage Frankreichs mit der Rede von Bundesrat Pilet-Golaz am 25. Juni 1940“, so Hofer. „Die Ansprache war so ungeschickt formuliert, dass daraus geschlossen werden konnte, der Bundesrat befürworte die Annäherung an das Dritte Reich und sei sogar teilweise zur Aufgabe der Eigenständigkeit der Schweiz bereit.“ 2020 erlangt Daniel Koch, der Direktor des BAG (Bundesamt für Gesundheit) mit dem Spitznamen „Mr. Corona“ fast schon Kultstatus. Da drängt sich natürlich die Frage auf: Gab es in der Politik in den 40er-Jahren auch eine solche Symbolfigur?  „Der in weiten Kreisen unbestrittene Held, der den Bundesrat in den Hintergrund drängte und dessen Bild in vielen Häusern hing, war General Guisan“, konstatiert Roland E. Hofer. Er war nicht nur Sympathieträger, sondern wurde „dank kluger medialer Inszenierung zum Führer des Widerstandes“.

Spanische Grippe

Laut den Schaffhauser Historikern gibt es viele Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Corona und dem 2. Weltkrieg. Stadtarchivar Peter Scheck sieht dies anders und winkt beim Vergleich kategorisch ab: „Die Massnahmen und Reaktionen zeigen vielmehr interessante Parallelen zur Spanischen Grippe von 1918. Eine Pandemie, der schweizweit 25 000 und weltweit 50 bis 100 Millionen Menschen zum Opfer fielen.“ Laut Peter Scheck reagierten der Bundesrat und die Kantone 1918 zu zögerlich. Doch danach schnell und konsequent: Versammlungsverbot, Schulschliessung, Gottesdienste und Feste mussten abgesagt, Telefonhörer regelmässig desinfiziert werden. «Bei Missachtung drohten drakonische Bussen», so Scheck. «5000 Franken oder alternativ drei Monate Gefängnis.» Zum Vergleich: Ein Arbeiter verdiente damals 250 Franken im Jahr. Auch die Verharmlosung zu Beginn der Krise schlug sich in einem Schaffhauser Leserbrief von 15. August 1918 nieder: „Alles nur wegen der bösen Grippe (…). Was schert uns die Grippe. Unsere weise Obrigkeit wird schon dafür sorgen, dass die Krankheit am Rheine Halt macht.“

Foto: Tote durch die Spanische Grippe in Schaffhausen. (Quelle: Staatsarchiv Schaffhausen)

Normalität liess auf sich warten

Peter Scheck unterstreicht zudem, dass es fast ein Jahr ging, bis nach dem Ausbruch der Spanischen Grippe das Leben in der Gesellschaft wieder seinen normalen Lauf nahm. Im 2. Weltkrieg war das noch extremer. „Der Bundesrat hat offenbar gefallen am Notrecht gefunden“, erklärt Mattias Wipf. Erst sieben Jahre nach Kriegsende beendete die Volksinitiative mit dem Titel „Rückkehr zur Demokratie“ das Regime der Vollmachtserlasse. Insofern sind wir 2020 in einer komfortablen Lage, dass wir uns über einige Wochen bis Monate des Stillstandes, der wirtschaftlichen Einbussen, aber auch der Entschleunigung ärgern.

Von Hermann-Luc Hardmeier. Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am 15. April 2020.

Bombardierung von Schaffhausen im 2. Weltkrieg: Treffer mitten ins kulturelle Herz der Stadt

Vor 75 Jahren wurde Schaffhausen im 2. Weltkrieg bombardiert. Historiker Matthias Wipf erklärte im Museum zu Allerheiligen, was dies für die hiesigen Kunstschätze bedeutete. Von Hermann-Luc Hardmeier.

Bild: Historiker Matthias Wipf erklärt den Zuhörern, wie das naturhistorische Museum und weitere Gebäude von den amerikanischen Bomben getroffen wurden. (Foto: Selwyn Hoffmann, Bericht: Hermann-Luc Hardmeier)

Feuer, Flammen, Zerstörung und Tod. Der 1. April 1944 ist der schwärzeste Tag in der jüngsten Geschichte von Schaffhausen und bewegt auch 75 Jahre nach dem tragischen Ereignis die Gemüter. 40 Menschen kamen damals ums Leben, rund 120 wurden verwundet und die Stadt litt unter den unsäglichen Zerstörungen, welche die amerikanischen Flugzeuge mit ihren knapp 400 Bomben angerichtet hatten. Die Piloten kamen wegen Navigationsfehlern und schlechtem Wetter von ihrem ursprünglichen Ziel ab, die IG-Farben in Ludwigshafen zu bombardieren. Der Radar versagte, der Treibstoff ging zur Neige und die blutjungen Piloten suchten ein „Target of Opportunity“, um ihre Fracht loszuwerden und schnellstmöglich zurück auf ihre Stützpunkte zu kommen. Doch das Gelegenheitsziel war nicht – wie fälschlicherweise angenommen – Süddeutschland, sondern Schaffhausen. Die Lage jenseits des Rheins und die Wolkendecke, die genau über der Munotstadt eine Lücke für die Flugzeuge bot, wurden zum Verhängnis. Am Mittwochabend erklärte Historiker Dr. Matthias Wipf den zahlreichen Gästen, was sich in diesem tragischen Frühling damals abspielte. „Nach bis dahin schon knapp 300 Fehlalarmen empfand man die amerikanischen Flugzeuge eher als Spektakel, sprang an die Fenster und ging kaum noch in die vorgesehenen Luftschutzbunker.“ Auch später grossflächig aufgemalte Schweizerkreuze boten keinen Schutz, denn bereits ab 3000 Metern Höhe waren diese nicht mehr erkennbar. Und es hätte wohl auch wenig genützt: „I saw some crosses. What are they?“, soll ein internierter amerikanischer Pilot zu Protokoll gegeben haben. Ein leichtes Raunen ging durch den Vortragssaal des Museums zu Allerheiligen und jemand flüsterte den Namen Donald Trump.

Doch während letztgenannter das 75-jährige Jubiläum des D-Days und den damit verbundenen Startschuss zur Befreiung Westeuropas feierte, schauen die Schaffhauser mit schweren Herzen auf das Jahr 1944 zurück. Die Spreng- und Brandbomben trafen nicht nur den Bahnhof, die Region Beckenstube und Mühlenen, sondern viele weitere Gebäude. Darunter das Museum zu Allerheiligen und das erst vor kurzem eröffnete Naturhistorische Museum. Nicht nur zahlreiche Bilder und Porträts wurden ein Raub der Flammen, sondern auch schöne Exponate und zahlreiche, unersetzbare Kategorisierungszettel. Bei den Rettungsarbeiten der Kunstschätze stand die Feuerwehr im Dilemma: Denn das Löschwasser verschlimmerte teilweise die Zerstörung. Was genau erhalten und restauriert werden konnte, zeigt noch bis zum Oktober eine spannende Ausstellung im Museum zu Allerheiligen unter dem Titel „Kunst aus Trümmern“. Matthias Wipf, der unlängst sein Standardwerk „Die Bombardierung von Schaffhausen“ vorgelegt hat, ist es zu verdanken, dass die tragischen Ereignisse von damals nun umfassend aufgearbeitet sind.

Von Hermann-Luc Hardmeier. Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am 7. Juni 2019.